Printprodukte sind Vorreiter nachhaltiger Kommunikation und den zweifelhaften Vorurteilen der Vergangenheit längst entwachsen. Nicht nur drucktechnische Möglichkeiten und ressourcenschonende Prozesse gehen Hand in Hand. Wer Druckprodukte bewusst als Ganzes denkt, verlängert die Wirkungsdauer seiner Botschaften. Die clevere Verzahnung maßgeschneiderter Printideen und zielgerichteter Produktionsmöglichkeiten steigert die Nachhaltigkeit von Print als erfolgreiches Kommunikationsmedium.
Von der Konzeption über die Materialauswahl bis hin zur Produktion: Wir wissen, wie Sie Ihr Druckprodukt umweltbewusst gestalten und verraten Ihnen, warum nachhaltiges Drucken auch eine Frage zielgruppenorientierter Individualisierung ist.
Die Grundlagen eines nachhaltigen Produktdesigns
Perfektes Timing: Planung ist die halbe Miete
Noch bevor Sie sich vom ersten kreativen Brainstorming zu Ihrem Druckprodukt mitreißen lassen, empfiehlt sich die Aufstellung eines realistischen Zeitplans. Kleinschrittige Meilensteine sind taktangebend für den gesamten Entwicklungsprozess. Von der Idee bis zum fertigen Endprodukt helfen sie allen Beteiligten, die Deadline nicht aus den Augen zu verlieren. Planen Sie dabei realistisch. Alle Anfangseuphorie verpufft, wenn Ihnen die Zeit im Nacken sitzt und jeder Handgriff auf Anhieb sitzen muss. Gerade im Eifer des Gefechts passieren Flüchtigkeitsfehler. Eine verfrühte Nachproduktion ist nicht nur aus Kostengründen ärgerlich, sondern gleichzeitig wenig nachhaltig. Kalkulieren Sie deshalb von Beginn an genug Zeit für Korrekturschleifen ein.
Darüber hinaus empfiehlt es sich bei der Vorabkalkulation der gewünschten Auflage auf Hamsterbestellungen zu verzichten. Ein Back-up gibt natürlich Sicherheit. Meistens blockieren überschüssige Werbemittel aber nur das Büro und werden früher oder später ungenutzt entsorgt. Zur Planung von Messen oder Veranstaltungen lässt sich auf Auswertungen der Besucherzahlen aus vergangenen Jahren zurückgreifen. Shops können außerdem mit Vorbestellungen arbeiten, um die Kundennachfrage abzuschätzen.
Falls Sie mehrere Produkte für eine Aktion drucken möchten, sammeln Sie Ihre Ideen und geben Sie am Ende eine große Bestellung auf. Das tröpfchenweise Abhaken der To-Do-Liste erscheint im ersten Moment verlockend – bei all der Kleinteiligkeit geht jedoch oft der Blick aufs Ganze verloren. Mit Sammelbestellungen erledigen Sie alles in einem Aufwasch und sparen dazu Verpackungsmüll sowie Transportwege.
Bedenken Sie auch den Versand Ihres Druckproduktes frühzeitig bei der Planung. Zustelloptionen wie der Economy-Versand reduzieren unnötige CO2-Emissionen, weil die Versanddienstleister die Bestellungen sammeln und die Kapazitäten ihrer Lieferfahrzeuge voll ausschöpfen. Außerdem sind sie eine kostengünstige Alternative zu Expresslieferungen.
Zielsichere Auslese: die richtigen Adressaten
Nachhaltige Druckprodukte sind auf die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe zugeschnitten und bieten einen echten Mehrwert. Haben Ihre Printsachen für den Empfänger keine Relevanz, fristen sie ein kurzes Dasein. Überlegen Sie sich im Vorfeld, welches Ziel Sie mit Ihrem Druckprodukt verfolgen und wer die passenden Empfänger Ihrer Botschaften sind.
Eine große Werbeaktion anlässlich der Neueröffnung Ihres Cafés ist im wahrsten Sinne des Wortes für die Tonne, wenn Sie wahllos jeden auf der Straße an Ihren Tisch locken wollen. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Wunschkunden und definieren Sie einen klar abgegrenzten Pool geeigneter Adressaten. Ihr Marketing spricht so weniger, dafür aber gezielt die richtigen Kunden an. Das erhöht Ihre Erfolgsquote und verschwendet keine Ressourcen an Empfänger, die von vornherein nicht interessiert sind.
Im B2B-Bereich erleichtern gut gepflegte und aktuelle Kundendatenbanken die Segmentierung und liefern darüber hinaus Informationen zu Branche, Bestellaufkommen und Umsatz. Dieses wertvolle Depot ist die Grundlage für den Versand zielgruppenorientierter Firmenmailings oder Produktkataloge, die beim Kunden nachhaltig Eindruck hinterlassen und seine Bedürfnisse widerspiegeln.
Up to date: Druckprodukte ohne Verfallsdatum
Sobald Sie ein klares Bild von Ihrer Zielgruppe haben, können Sie Inhalt und Design zu einem roten Faden spinnen. Setzen Sie sich dafür zunächst detailliert mit den inhaltlichen Schwerpunkten Ihres Druckproduktes auseinander. Bei verfrüht getroffenen Designentscheidungen besteht die Gefahr, banale Inhalte aus dem Hut zaubern zu müssen. Künstlich aufgeblasene Botschaften verwässern wiederum die Kernaussage Ihrer Kampagne. Im schlimmsten Fall verstehen Kunden nicht auf Anhieb, warum Sie Ihre Werbung im Briefkasten haben und stufen Ihre Inhalte als irrelevant ein.
Je länger ein Druckprodukt wirkt, desto nachhaltiger ist es. Deshalb kann es sinnvoll sein, auf relevante aber kurzweilige Informationen zu verzichten oder sie auszulagern. Statt saisonale Angebote in der Menükarte zu präsentieren, kann zum Beispiel eine Kreidetafel im Gastraum genutzt werden. Am Hoteltresen verlängert sich der Lebenszyklus von Stadtplänen, wenn neben Straßen nur Haltestellen und Wahrzeichen abgebildet sind. Individuelle Restaurant- und Ausflugstipps können später beim Check-in vom Personal per Hand eingezeichnet werden. So gehen Sie sicher, dass die Erkundungstour wegen Schließungen oder Standortwechseln nicht ins Leere läuft und Ihre Karte immer up to date ist.
It’s a Match: passgenaue Inhalte von Format
Nicht nur im Internet befindet sich die Aufmerksamkeitsspanne von Kunden im Sinkflug. Kompakte Druckprodukte senken den Papierverbrauch – und erhöhen gleichzeitig Ihr Erfolgspotenzial. Das A4-Format mag sich als Klassiker etabliert haben, doch die breite Masse zieht heutzutage einfaches Handling und kurze Darstellungen der alten Schule vor. Specken Sie Ihr Werbematerial ab und schlagen Sie gleich drei Fliegen mit einer Klappe. Indem Sie das Format und den Seitenumfang reduzieren und die kleinere Fläche bestmöglich ausnutzen, sparen Sie Kosten, tun etwas für die Umwelt und fesseln nachhaltig die Aufmerksamkeit Ihrer Zielgruppe.
Überhaupt müssen es nicht immer DIN-Formate sein. Die (Norm)alos unter den Papierformaten sind auf die optimale Ausnutzung des Druckbogens ausgelegt und senken den Papierabfall. Doch Nachhaltigkeit ist auch hier eine Frage der Wirkungsdauer. Quadratische oder rechteckige Sonderformate können mehr Makulatur verursachen, fallen aufgrund ihrer besonderen Form aber eher ins Auge. Es ist gut abzuwägen, ob die optimierte Werbewirkung nicht vielleicht sogar kleinere Auflagen begünstigt und die Umweltbilanz Ihres Druckproduktes insgesamt positiver beeinflusst als standardisierte Formate.
Platzsparende Schriftarten sind ebenfalls eine Möglichkeit, den Umfang mehrseitiger Publikationen wie Imagebroschüren, Veranstaltungshefte und Co. zu kürzen. Sogenannte Condensed (engl. komprimiert) Schriften laufen besonders schmal und bringen im Vergleich zu normalen Fonts mehr Informationen auf weniger Raum unter. Alternativ können Sie mit einer kleineren Schriftgröße Papier sparen. Achten Sie bei beiden Varianten aber unbedingt darauf, dass die Texte trotz platzsparender Eigenschaften gut lesbar bleiben.
Ressourcen schonen: Nachhaltigkeit auf Papierbasis
Ökologisch ist Papier Spitzenreiter und hat den größten Einfluss auf die Umweltbilanz Ihrer Druckprodukte. Hier schlummert großes Potenzial, durch konkretes Handeln nachhaltig wertvolle Ressourcen zu schonen. Dass Recyclingpapiere beim Umweltschutz im Vergleich zu ihren Verwandten aus Frischfaser die Nase vorn haben, liegt auf der Hand. Durch das Recycling von Altpapier werden nicht nur 100 % Holz, sondern ein Großteil an Wasser, Energie sowie CO2-Emissionen eingespart.
Wer nicht nur im Supermarkt Wert auf Produkte aus der Region legt, kann regionales Recyclingpapier aus einem wirklich geschlossenen Papier- und Druckkreislauf nutzen. Unser ganzheitlicher regioloop Papierkreislauf aus Papierentsorgung, -verwertung und -herstellung reduziert erheblich den Einsatz von Ressourcen, verkürzt Transportwege und vermeidet unnötige CO2-Emissionen.
Außerdem lassen sich FSC®-zertifizierte Papiere bedrucken. Mit dem FSC®-Label ausgezeichnete Materialien stammen aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft, die regelmäßigen Kontrollen unterliegt und hohe ökologische Standards erfüllt.
Unabhängig vom Papier hat auch die Grammatur Einfluss auf die Ökobilanz Ihres Druckproduktes. Es lohnt sich an dieser Stelle immer, genauer hinzuschauen und nach Möglichkeit niedrigere Grammaturen zu wählen. Mit erhöhter Grammatur steigt gleichzeitig der Verbrauch von Energie, Wasser und Rohstoffen während der Produktion.
Von Sinn und Sinnen: Veredelungen für den letzten Schliff
Bei der Entscheidung für oder gegen eine Druckveredelung sollten Nutzungsdauer und Einsatz Ihres Druckproduktes in Relation gesetzt werden. Jeder Weiterverarbeitungsschritt bedeutet ein erhöhtes Energie- und Materialaufkommen in der Produktion. Nicht immer ist eine aufwendige Veredelung sinnvoll. Handzetteln ist selten ein langes Leben beschert – ihre Zeit endet mit Beginn des Events. Firmenchroniken dagegen sind ein Stück Unternehmensgeschichte zum Anfassen und überdauern die meisten Mitarbeitenden.
Als Paradebeispiele für umweltfreundliche Druckveredelungen gelten die Blindprägung und das Stanzen. Beide verformen Ihr Druckprodukt mechanisch, ohne den Einsatz von Folien oder Lacken. Kombiniert mit Weiterverarbeitungen wie Bohren, Lochen oder Ecken abrunden entsteht auf schonende Weise ein individueller Hingucker für Ihre Marke.
Doch auch klassische Veredelungsoptionen wie UV-Lack, Folienkaschierung und Glitzerlack können einen Beitrag zu nachhaltigen Druckprodukten leisten. Eine Kaschierung mit Matt-, Glanz- oder Softtouchfolie erhöht die Haltbarkeit von Visitenkarten und Verpackungen und schützt vor vorzeitigem Verschleiß oder Verschmutzung. Haptisch und optisch effektvolle Veredelungen erhöhen die Wertigkeit Ihrer Produkte und haben eine stärke Wirkung auf den Empfänger. Das kann wiederum die Nutzungsdauer verlängern und sogar die Auflage senken – durchdachte Unikate statt Massenware, die Kunden nachhaltig begeistern und durch ihr limitiertes Kontingent umso begehrter sind.
Last but not least: Standards umweltfreundlicher Prozesse
Qualität und Nachhaltigkeit gehen bei verantwortungsvollen Druckprozessen Hand in Hand. Durch einen ganzheitlichen Ansatz entlang der gesamten Wertschöpfungskette können Druckereien die CO2-Emissionen erheblich reduzieren und nachhaltige Produktionen schnell und qualitativ hochwertig umsetzen. Prüfen Sie deshalb vor dem Druck, mit welchen Zertifizierungsverfahren und Leistungen Ihre Druckerei sich für die Umwelt engagiert:
- Erneuerbare Energien: Bei Pinguin Druck ist die gesamte Produktion auf Ökostrom umgestellt. Der Strombedarf wird zu 100 % aus erneuerbaren Energien gedeckt.
- Klimaneutral drucken: Als Klimaschutzpartner bieten wir Ihnen zusammen mit ClimatePartner vom Rohstoff bis zum Versand des Druckproduktes eine klimaneutrale Produktion an. Durch den Erwerb eines Klimaschutzzertifikates gleichen Sie die CO²-Emissionen Ihres Auftrags aus und unterstützen zertifizierte Klimaschutzprojekte lokal oder weltweit.
- Klimaneutrale Website: Ergänzend zum klimaneutralen Druck surfen Sie in unserem Online-Shop CO2-neutral.
- Wertstoffe & Recycling: Bei unserer Produktion achten wir streng auf eine geringe Makulatur (Zertifizierung nach PSO) und setzen auf Nachhaltigkeit bei der Entsorgung von Verbrauchsmaterialien wie Papier, Druckplatten, Ölen und Restfarben. Unvermeidbare Restabfälle werden, wenn möglich, recycelt und in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt.
- Druckfarben auf Pflanzenölbasis: Unser Sortiment an Druckfarben umfasst mineralöl- und kobaltfreie Farben auf Basis nachwachsender Rohstoffe.
- Aufträge im Sammeldruck: Wir bündeln ähnliche Druckaufträge, um die Druckbogen optimal auszunutzen. Das schont Ressourcen und reduziert sowohl den Material- als auch den Energieverbrauch nachhaltig.
- Recycling- & FSC®-Papiere: Neben regionalen und überregionalen Recyclingpapieren bietet Ihnen unsere Druckerei FSC®-zertifizierte Papiere an. Im Individualdruck realisieren wir außerdem eine FSC®-zertifizierte Produktion, die auf Wunsch durch ein entsprechendes FSC®-Label auf dem Produkt kenntlich gemacht werden kann.
- CO2-neutraler Versand: Unsere Pakete verschicken wir mit DHL GoGreen deutschlandweit klimaneutral. Noch schonender für die Umwelt ist nur die Selbstabholung direkt vor Ort im Prenzlauer Berg.